PE 100 Rohre: Hier sieht man, das an dieser Stelle PE 100 Trinkwasserrohre
verwendet wurden. Dieses erkennt man an der blauen Farbe. An andere Stelle sind es Abwasserrohre in schwarz. Recherchen im Internet haben ergeben, dass sowohl PE 80 als auch PE 100 Rohrleitungen aus
Polyethylen hergestellt werden. Der Unterschied zwischen beiden Typen ist, das PE 100 Rohrleitungen bei gleichen Abmessungen für einen höheren Druck geeignet sind. Weiter kann man im Internet bei
diversen Herstellern von PE 100 Rohren lesen, das diese nach DIN gefertigt werden und den Güteanforderungen nach DIN 8075 entsprechen, was auch die Chemische Widerstandsfähigkeit betrifft.
Auch kann man dort in diversen Produktdatenblättern lesen, das HDPE (Polyethylen mit hoher Dichte) gegen Benzol nur bedingt beständig ist.
Wie soll man die Verwendung dieser Rohre nun bewerten? Der Bürgerinitiative liegt das Gutachten des TÜV Hannover/Sachsen Anhalt e.V. vor, welches von der RWE-Dea in Auftrag gegeben wurde und demnach
sollen die Rohre PE 100 DN 110x10 mm bzw. SDR 11 zur Beförderung von mit Kohlenwasserstoffen belastetem Lagerstättenwasser vermutlich geeignet sein. Um sicher zu gehen wurde jedoch empfohlen das Rohrproben in Lagerstättenwasser
eingelagert werden sollen, um nach 1, 2 und 5 Jahren erneut geprüft zu werden. Geschehen ist dieses, so wie es aktuell aussieht, vermutlich nicht!
Bei einer Nachfrage beim Hersteller der verwendeten Rohre wurde bestätigt, dass PE 100 Rohre nicht für Benzolhaltige Flüssigkeiten geeignet sein. Das Material würde sich mit Benzol vollsaugen und
nach einiger Zeit auch nach außen abgeben. Für diesen Zweck wurden in den 80er Jahren besondere Verbundrohre entwickelt, diese haben eine Aluminiumschicht die das durchdingen von Benzol verhindern.
Diese wurden entwickelt, weil es in den Niederlanden ein mit Benzol kontaminiertes Gebiet gab und dort war Benzol durch die Trinkwasserrohre in das Trinkwasser gelangt.
Weiter wurde uns ein TÜV Gutachten vom 08.02.2011 zugetragen wo das LBEG eine Bewertung der im Erdgasgebiet Völkersen verwendeten Leitungen fordert. Hier warnt der TÜV bereits fast ein Jahr vor dem ersten Benzolfund, das
Benzol und Quecksolber durch Permeation/Duffusion in das Erdreich/Grundwasser gelangen könnten und fordert daher umfangreiche Tests.
Verpressung des Lagerstättenwassers: Völkersen H1 befindet sich in Scharnhorst bei Verden, dort befindet sich auch das Wasserwerk Panzenberg, wo Jährlich 10 Millionen Kubikmeter
Trinkwasser gefördert werden. Der 300 Meter tiefe Trinkwasserbrunnen befindet sich nur ca. 500 Meter vom Bohrloch Völkersen H1 entfernt. Dieser Verpressungspunkt befindet sich damit im
Trinkwasserschutzgebiet. Auch die Leitung mit dem Lagerstättenwasser führte durch dieses Trinkwasserschutzgebiet.
Das Trinkwasser ist durch die Lagerstättenwasserleitungen zunächst nicht gefährdet, da die Brunnen die "Rotenburger Rinne" anzapfen, welche in tiefen Erdschichten Schmelzwasser der letzten
Eiszeit führt. Die Qualität wird ständig geprüft und bis jetzt wurden keine Benzolwerte gemessen. Jedoch wurden in einem 27 Meter tiefen Beobachtungsbrunnen geringe Werte von Benzol
nachgewiesen, die aber noch unter dem Grenzwert von 1 µg liegen.
Was aber ist mit dem verpressten Lagerstättenwasser aus ca. 1100 Metern tiefe? Kann die RWE-Dea garantieren, das dieses für immer dort unten bleibt?
Aufgrund des öffentlichen Drucks hatte die RWE Dea reagiert und verpresst dort nun kein Lagerstättenwasser mehr, ganz aufgeben möchten Sie dieses jedoch nicht, man möchte sich diese Option für Notfälle offen halten.
Entsorgt wird das Lagerstättenwasser unter anderem in der Versenkbohrstelle Grapenmühlen bei Wittorf.
Es wird an Alternativen zur Verpressung des Lagerstättenwassers gearbeitet, jedoch wird auch über eine Verpressung direkt in Völkersen Z2 in 5000 Metern Tiefe nachgedacht. Was sich jedoch als schwierig
gestaltet, da das verpresste Lagerstättenwasser dann in anderen Förderbohrungen wieder mit zu Tage kommen könnte.
Fracking: Das Fracking-Verfahren ist wie bereits geschrieben weltweit sehr umstritten. Dieses Verfahren wird in der Konventionellen Erdgasförderung
angewendet, damit das Erdgas besser und schneller gefördert werden kann.
Dazu werden ca. 350 Kubikmeter Flüssigkeit mit hohem Druck in das Bohrloch gepresst. Diese Flüssigkeit besteht zum größten Teil aus Wasser, aber es werden auch 3-4% Chemikalien beigemischt, also
etwa 10-15 Kubikmeter Chemikalien bei jedem Frack-Vorgang. Durch die Flüssigkeit werden die tiefen Gesteinsschichten, in denen das Erdgas lagert, aufgebrochen und das Gas kann schneller gefördert
werden. Ein Großteil der Flüssigkeit wird wieder abgepumpt und entsorgt. Ein Teil gelangt jedoch erst bei der Erdgasförderung zu Tage und wird dann mit dem Lagerstättenwasser entsorgt.
Frack-Technik und Flüssigkeiten liefert ist das US Unternehmen Halliburton.
Auf deren Web-Seite kann man genauere Informationen zur Zusammensetzung der Frack-Flüssigkeit finden, die in USA und Australien verwendet wird. Die Zusammensetzung der Frack-Flüssigkeit die hier
verwendet wird gibt die RWE-Dea nicht offiziell preis, wir konnten aber bei Recherchen folgende Inhaltsstoffe identifizieren:
Informationsblatt | Sicherheitsdatenblatt | Verwendungszweck |
LGC-VI UC | LGC-VI UC | Gelling agent for developing viscosity |
BA-40L | BA-40L | Adjusts pH to proper range for fluid |
BE-6 Microbocide | BE-6 Microbocide | Controls the growth of microorganism populations in contaminated water. It is nonionic and provides broadspectrum control of bacteria. |
BA-20 Organic Acid | BA-20 Organic Acid | Acid used to adjust pH |
FR-56 | Friction Reducer | |
K-38 | K-38 | A non-delayed crosslink agent |
Gel-Sta | Helps system maintain viscosity | |
CL-37 Crosslinker | CL-37 Crosslinker | A delayed crosslinker for the gelling agent |
Gas Perm 1000 | GasPerm 1000 | Aids in recovery of water used during frac |
ViCon NF Breaker | ViCon NF Breaker | Agent used to degrade viscosity |
Bohrung | Frac's | zuerst | zuletzt |
Völkersen Z5 | 2 | 01-Mai-00 | 01-Aug-03 |
Völkersen N Z4 | 2 | 01-Apr-01 | 01-Nov-07 |
Völkersen N Z2 | 2 | 01-Okt-01 | 01-Okt-02 |
Völkersen Z1 | 1 | 01-Apr-02 | 01-Apr-02 |
Völkersen Z4 | 1 | 01-Mai-02 | 01-Mai-02 |
Völkersen Z6 | 1 | 01-Aug-03 | 01-Aug-03 |
Völkersen Z7 | 1 | 01-Apr-05 | 01-Apr-05 |
Völkersen Z3 | 1 | 01-Nov-05 | 01-Nov-05 |
Völkersen N Z3 | 1 | 01-Okt-06 | 01-Okt-06 |
Völkersen Z8 | 1 | 01-Aug-08 | 01-Aug-08 |
Völkersen Z9 | 1 | 01-Aug-09 | 01-Aug-09 |
Völkersen Z10 | 1 | 01-Okt-09 | 01-Okt-09 |
Völkersen N Z5a | 2 | 01-Apr-10 | 14-Jun-11 |
Die Stellungnahme von Greenpeace zum Thema Fracking: Unkonventionelles Erdgas - Chance oder Risoko?
Das Erdgasfeld Völkersen in Google Maps mit dem Verlauf der Lagerstättenwasserleitungen und den Namen der Bohrstellen:
Das Erdgasfeld Völkersen auf einer größeren Karte anzeigen
Die niedersächsische Schlichtungsstelle Bergschaden mit Sitz in Rotenburg/Wümme ist im Amt.
Nachhaltiger Umgang mit Lagerstättenwasser aus der Erdgasförderung der RWE Dea AG in Niedersachsen
Eine Geschichte darüber, wie meine Vorstellung vom „sauberen Energieträger Erdgas“ von der Realität eingeholt wurde.
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