BI No-Fracking für Völkersen - aktuell - 23.05.2012
Hallo Mitstreiter und Interessierte der Bürgerinitiative (BI) "No-Fracking",
die Themen des Newsletters sind:
TERMINE:
- Heute Abend, 23. Mai 2012 in Rotenburg (Wümme), "Risikostudie Fracking", Info- und Diskussionsveranstaltung der BI Frackloses Bohren
- Morgen Abend, 24. Mai 2012 in Bomlitz, "Gefahr für unser Trinkwasser", Infoveranstaltung des CDU Gemeindeverbandes Bomlitz
BERICHTE:
- Treffen auf der Förderfläche "Völkersen Nord Z6"-Grasdorf, ein Bericht von Carsten Hauschild (BI-Sprecher Verden)
- Besuch aus Hannover: Stefan Wenzel (Fraktionsvorsitzender der Grünen, Landtag Niedersachsen), Ortstermin in Völkersen, ein Bericht von Andreas Noltemeyer (BI-Pressesprecher)
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TERMINE
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Mittwoch, 23. Mai 2012 (HEUTE) in Rotenburg (Wümme), "Risikostudie Fracking", Info- und Diskussionsveranstaltung
Ort und Zeit: Rathaussaal in Rotenburg (Wümme), Beginn 18.00 Uhr, Ende ca. 21.00 Uhr.
Ziel der Veranstaltung: Präsentation und Diskussion der Risikostudie Fracking des Neutralen Expertenkreises
Mit Beiträgen von Elke Twesten (Stv. Landrätin): Erwartung der Politik an die Wissenschaft, D. Borchardt: Ergebnisse Risikostudie, Übertragbarkeit auf konventionelle Förderung, Neutraler Expertenkreis / D. Borchardt: Toxikologie, H.J. Uth: Sicherheit, M. Joswig: Seismische Ergebnisse, A. Polzer: Rechtliche Einordnung, D. Weichgrebe: Abwasserbehandlung, Plenum: Fragen and die Experten (ggf. auch an ExxonMobil).
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Donnerstag, 24. Mai 2012 (MORGEN) in Bomlitz, "Gefahr für unser Trinkwasser", Infoveranstaltung des CDU Gemeindeverbandes Bomlitz
Das Thema Fracking, d.h, Gasbohren, steht auf der Tagesordnung bei der Veranstaltung „UNION am Donnerstag“ des CDU-Gemeindeverbandes Bomlitz am nächsten Donnerstag, den 24. Mai 2012, ab 19:30 Uhr in Bomlitz. Diese findet statt im Restaurant „Rosmarin und Thymian“, Bahnhofstraße 18/20. Die Initiatoren stellen die Frage: „Ist Fracking eine Gefahr für unser Trinkwasser, insbesondere in Bomlitz und Dorfmark?“. Interessante Gäste, Experten sind eingeladen, u.a. Carsten Hauschild von der BI No-Fracking Völkersen, mehr Informationen hier ... http://www.cdu-bomlitz.de/index.php?ka=1&ska=-1
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Treffen auf der Förderfläche "Völkersen Nord Z6"-Grasdorf, ein Bericht von Carsten Hauschild (BI-Sprecher Verden)
Die Bürgerinitiative "No-Fracking" hat sich am 14.05.2012 auf Einladung der RWE DEA ein eigenes Bild über die „close burner“ oder Spezialverbrennungsanlagen in Grasdorf machen können.
Nach Niederbringen der Bohrung erfolgte vom Donnerstag 10.05.2012 bis Mittwoch 16.05.2012 der Leistungs- und Ergiebigkeitstest der Bohrung. Dabei wird über einen festgelegten Zeitraum eine große Menge Gas entnommen. Am Abend des 14.05.2012 waren es stündlich 16.000 qm Gas, die dann über die Anlage verbrannt wurden.
Zum Einsatz sind nacheinander zwei verschiedene Anlagensysteme gekommen. Wie die RWE berichtete, seien in Deutschland solche Anlagen nicht verfügbar, so dass beim Treffen der Entscheidung eine Verbrennungsanlagen einzusetzen, eine Anlage aus Frankreich geordert wurde. Da die dortige Firma keine Zusage über die fristgerechte Anlieferung machen konnte, wurde parallel dazu eine Anlage aus Italien geordert. Der Transport beider Anlagen ist schwierig und erfolgte durch mehrere LKW´s. Letztlich sind beide Anlagen fristgerecht angeliefert, aufgebaut und zu Testzwecken auch in Betrieb genommen worden.
Diese Anlagen gewährleisten eine Verbrennung des Gases bei Temperaturen zwischen 900°C und 1200°C. Das Gas wird vor der Verbrennung in verschiedene Filteranlagen gereinigt und von Feststoffen und Wasser gesäubert. Somit ist eine, nach Aussage der RWE, fast 100%ig saubere Verbrennung sicher gestellt. Dieses haben nach Aussage der RWE auch Messungen ergeben. Während der Test wurden alle Parameter (Temperatur, Gasmenge, etc.) überwacht und aufgezeichnet. Nur beim Anfahren am ersten Tag der Anlage hat es leichte Schwierigkeiten geben, die aber schnell behoben waren. Man musste, so die RWE, die Parameter kennenlernen, mit denen die Anlage richtig betrieben wird.
Auf Anfrage das BI, warum die Anlagen aus dem Ausland kommen mussten, wurde uns gesagt, dass dort die Gesetze strenger sind und dort diese Spezialbrenner vorgeschrieben sind. In Deutschland gäbe es derartige Brenner noch nicht. Die RWE, auf Nachfrage der BI, überlege aber, ob eine der Anlagen über einen Subunternehmer angeschafft werden könnten und somit auch in Deutschland regelmäßig zum Einsatz kommen könnten.
Der Besuch war geprägt von Offenheit und Transparenz. Zwei Ingenieure der RWE haben alle Fragen beantwortet und uns über die gesamte Anlage, mit Ausnahme des „EX“-Bereiches, geführt. Der Besuch hat rund 1,5 Stunden gedauert.
Fotos werden in Kürze auf unserer Internetseite veröffentlicht.
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Besuch aus Hannover: Stefan Wenzel (Grüne, Landtag Niedersachsen), Ortstermin in Völkersen, ein Bericht von Andreas Noltemeyer (BI-Pressesprecher)
Zusammen mit Stefan Wenzel (Fraktionsvorsitzender der Grünen im niedersächsischen Landtag sowie Vorsitzender des dortigen Umweltausschusses) und Wigbert Mecke (sein Referent) unternahm ich nach der Ankunft am Verdener Bahnhof, eine 1-stündige Fahrt durch unsere benzolgeschundene Heimat (Verpresspunkt Scharnhorst - mit "bestelltem" Benzol-LKW und in Völkersen die Einbindung Kiebitzmoor mit den großflächig zu sanierenden stillgelegten Ackerflächen und Förderplatz Nord Z5 - der Ort wo alles begann!)
Um 13°° trafen wir uns mit Elke Twesten (MdL aus Rotenburg und Initiatorin des Tages) bei der RWE-Zentrale zu einem Austausch von Fragen und Informationen mit RWE und LBEG, Teilnehmer RWE: Burmester, Lagies, Zettlitzer, Sandval (norwegischer Direktor RWE?), LBEG: Pospich (Präsident) und sein Mitarbeiter Pötzsch, Grüne: Elke, Stefan, Wickbert, BI: Andreas
Zettlitzer fing seine Präsentation an, wie man es von ihm gewohnt ist - Frackingflüssigkeiten aus dem Lebensmittelladen. Schnell kamen wir aber auf den Punkt, d.h. absolut keine Transparenz in allen Genehmigungsverfahren zwischen LBEG und RWE und Versäumnisse in der Kontrolle. Es wurde von den Grünen festgehalten, das umgehend Veränderungen in der Gesetzgebung erforderlich sind und sie sich dafür stark machen werden.
Nach fast 2,5 Stunden Gesprächsdauer Treffen im Kreishaus Verden mit Landrat Peter Bohlmann und 1. Kreisrat Thorsten Lühring aus Rotenburg (Elke, Stefan, Wickbert, Andreas). Es wurde von den Politikern interessiert zur Kenntnis genommen wie der Landkreis die rechtliche Beurteilung von Grundwasser vornimmt. (es gibt kein nutzbares und nicht nutzbares Grundwasser, dem zufolge Benzolverpressungen eine unzulässige Grundwasserverschmutzung darstellt). Stefan Wenzel kommentierte dies mit den Worten: "Eine sehr interessante Interpretation". Auch wurde die Anti- Fracking - Position von Volker Meyer - Geschäftsführer des Wasserversorgungsverbandes Rotenburg lobend hervorgehoben. (In Verden besteht diesbezüglich beim Trinkwasserverband Nachholbedarf). Allerdings wurde von beiden Kreisbeamten die Politik in die Pflicht genommen um die Landkreise in dieser Angelegenheit "nicht allein im Regen stehen zu lassen". Unterstützung wurde zugesagt.
Ab 17°° Gespräch mit einigen BI-Vertretern, Mitglieder der Kreisgrünen, Rolf Göbbert vom NABU. Es wurden die verschiedenen Themen wie Fracking, Lagerstättenwasserproblematik, notwendige Gesetzesänderungen etc. diskutiert. Von Rainer Böttcher wurde aufgrund seines beruflichen
Hintergrundes noch auf die Verflechtung der aktiengeführten Energieriesen mit den internationalen Finanzmärkten eingegangen. Hierzu soll ein thematisch enger Austausch mit Stefan Wenzel zeitnah erfolgen. Um 18.30 verabschiedeten sich die beiden (Stefan und Wickbert), nicht ohne ihre tiefen Eindrücke durch Gesehenes und Gehörtes zum Ausdruck zu bringen.
Dieser Tag hat mir gezeigt. das ein nachhaltiger Erfolg in unseren Bemühungen letzendlich nur über die "große" Politik zu realisieren ist. Hier sollten wir am Ball bleiben!
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Grüsse an alle, Inge
Kontakt: pferdia tv, Thomas Vogel, Hehrenwiese 8, 27299 Langwedel-Völkersen, Tel. 04232-931033, E-Mail: no-fracking@hotmail.de