Bürgerinitiative: "No Fracking" im Erdgasfeld Völkersen

Stoppt Fracking!

Kein Fracking, auch nicht in der konventionellen Erdgasförderung!

Beweislastumkehr

In Schadensfällen muss eine Beweislastumkehr zugunsten der Geschädigten verfügt werden.

Keine Verpressung von Lagerstättenwasser!

Dezentrales Reinigen des Lagerstättenwassers an den jeweiligen Erdgasförderstellen.

Kein abfackeln!

Nutzung von geschlossenen Systenen, bei denen Schadstoffe gefiltert werden können.

BI No-Fracking für Völkersen - aktuell - 01.08.2012


Hallo Mitstreiter und Interessierte der Bürgerinitiative (BI) "No-Fracking",

heute nun ein Bericht von BI-Pressesprecher Andreas Noltemeyer über das letzte Treffen mit Vertretern der RWE Dea.

"Vorläufig keine Verpressung von Lagerstättenabwasser am Trinkwasserwerk Panzenberg"
 
Am 24. Juli stand ein neues Treffen der BI "No Fracking"  mit Vertretern der RWE-Dea an. Zu Beginn des Gesprächs erläuterte der von der RWE beauftragte Geologe Dr. Delling die Entwicklung im Sanierungsfeld in Schülingen. Das Air-Sparging-Verfahren (Einpressen von Sauerstoff in den belasteten Untergrund) aktiviert das Bodenleben derart, das der natürliche Abbau von Benzol beschleunigt wird. Ein darüber hinaus erwartetes Ausgasen des krebserregenden Stoffes konnte wegen der, wie von der RWE behauptet, vermeintlich geringen Konzentration (falls man bei bis zu 39.000 Mikrogramm davon sprechen kann) nicht festgestellt werden.

Wann man weitere kontaminierte Leitungsabschnitte saniert, steht noch nicht fest, da für alle Sanierungsvorhaben sogenannte Sonderbertriebspläne erstellt werden müssen, die einer umfangreichen Prüfung vom Landesbergamt (LBEG) und der unteren Wasserbehörde beim Landkreis unterzogen werden. Dies könne noch mehrere Wochen in Anspruch nehmen. Der Zeitplan wurde von den BI-Mitgliedern sehr kritisch beurteilt, da schon 7 Monate vergangen sind und z.B. beim zugesagten Rückbau der Lagerstättenabwasserleitungen kein Fortschritt zu erkennen sei.

Neu ist der Versuch mittels flüssigem Nitrat den Benzolabbau zu forcieren. Seitens der RWE-Dea ist am Bohrplatz Völkersen Nord-Z5 diesbezüglich ein Probesanierungsfeld eingerichtet worden.

Außerordentlich positiv reagierte man im BI-Vorstand auf den seit langem geforderten Verzicht, vorläufig kein Lagerstättenabwasser in Scharnhorst zu verpressen. Noch Mitte Juni war dieser Verzicht absolut kein Thema für die Chefetage des Energiekonzerns. Der Verpressungsstop hängt in erster Linie mit der eingestellten Erdgasförderung am dortigen Förderplatz zusammen. Die Begründung: Im Sommer sinkt die Nachfrage nach dem fossilen Energieträger, so das die RWE ihre Lieferverträge momentan auch ohne das Gas aus Scharnhorst erfüllen kann. Das würde im Umkehrschluß bei einer Wiederaufnahme der Produktion bedeuten, das wieder jeden Tag der anfallende Abfall verpresst wird.

In BI-Kreisen vermutet man hinter diesem Verzicht aber auch ein Einlenken aufgrund des politischen Drucks von allen Seiten. Die RWE will auf jeden Fall aufgrund der ausdrücklicher Forderung der BI, über einen generellen Transport der gefährlichen Substanz aus dem Trinkwasserschutzgebiet nach Wittorf diskutieren. Das kann aber grundsätzlich keine dauerhafte Lösung sein. Deshalb soll über ein völlig neues Lagerstättenabwassermanagement nachgedacht werden.

Hierzu stehen mittelfristig zwei Varianten zur Verfügung:
1. Dezentrale Reinigung an jedem Bohrloch (Forderung der BI) und
2. Zentrale Reinigung an einem Standort (Problem der dazu notwendigen Leitungen oder LKW-Verkehr)

Ein von der RWE favorisiertes Verpressen in die ehemalige Lagerstätte (z.B. Bohrplatz Nord Z3 in der Nähe von Völkersen) kommt wegen der unkalkulierbaren Risiken für die Bürgerinitiative nicht in Frage.

Generell einigte man sich im Beisein von Bürgermeister Andreas Brandt darauf, gemeinsam einen Gutachter zu finden, der einen ökologischen (Grundwasserschutz, veringerter LKW-Verkehr) sowie auch ökonomischen Lösungsansatz für die Entsorgung des Lagerstättenabwassser entwickelt, den beide Seiten akzeptieren können. Wir wollen eine für alle sichere Entsorgung des Giftes, vor allem im Interesse kommender Generationen und die RWE will es kostengünstig, so Andreas Noltemeyer von der BI.

Auch wenn im Benzolskandal seitens der BI vieles schneller gehen müsste, ist man doch auch positiv gestimmt, weil in viele Bereiche der Gefährdung der Bevölkerung durch Ergasförderung Bewegung gekommen ist. Auch die Politik hat sich inzwischen des Themas angenommen - auch ein Verdienst der überall in Niedersachsen entstandenen Bürgerinitiativen.



Grüsse an alle, Inge

Kontakt: pferdia tv, Thomas Vogel, Hehrenwiese 8, 27299 Langwedel-Völkersen, Tel. 04232-931033, E-Mail: no-fracking@hotmail.de

Wichtig!

Schlichtungsstelle

Die niedersächsische Schlichtungsstelle Bergschaden mit Sitz in Rotenburg/Wümme ist im Amt.

Anmerkungen und Kritik zur Studie

Nachhaltiger Umgang mit Lagerstättenwasser aus der Erdgasförderung der RWE Dea AG in Niedersachsen

Gerd Landzettel – im August 2014

Eine Geschichte darüber, wie meine Vorstellung vom „sauberen Energieträger Erdgas“ von der Realität eingeholt wurde.

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